Heute hat es den ganzen Tag wie aus Kübeln geschüttet. Zwischenzeitlich war die Sicht so bescheiden, dass man nicht mit Bestimmtheit hätte sagen können, ob man gerade durch Albanien oder durchs Sauerland fährt. Ein kurzer Zwischenstopp an einer alten Burgruine in strömendem Regen ist auch nicht gerade die Erleuchtung. Die alten Festungsmauern sind zwar noch erhalten, stehen aber offenbar nicht unter Denkmalschutz. Einige haben es sich einfach gemacht und ihr Eigenheim direkt an das alte Mauerwerk angebaut.
Umso positiver sind wir überrascht, als wir an unserer nächsten Station ankommen. Ein Restaurant, wo man als Camper umsonst über Nacht stehen darf und auch noch gratis Strom, WLAN und Duschmöglichkeiten hat. Wir staunen über die große, sehr moderne und gepflegte Anlage, die so sehr in Kontrast zu den vielen Schmuddelecken steht, die wir heute durch den Regenschleier erahnen konnten. Der Empfang ist ausgesprochen herzlich und wir genießen ein wunderbares traditionell albanisches Abendessen zu einem unglaublich kleinen Preis. Im Raum nebenan feiert eine albanische Familie den ersten Geburtstag des Sohnemannes in einer Größenordnung, die wir kaum glauben können. Wir schauen eine Weile dem regen Treiben mit traditioneller Musik und Kreistänzen zu und stellen uns vor, wie es wohl wäre, wenn bei uns zuhause an einem Geburtstag alle zusammen um den Tisch tanzen würden. Klara und Jule sind jedenfalls dafür, dass wir das demnächst unbedingt mal ausprobieren sollten!