Wie passend…
Europatour 2021
Gestern Abend haben wir uns etwas in der Zeit verschätzt und mussten im Dunkeln einen wilden Stellplatz anfahren. Heute morgen wurden wir vom Rauschen der Wellen geweckt und waren total überrascht, wie schön es hier ist!

Miro passt auf die Angel auf
eine von unzähligen Bauruinen Rumäniens Grenzübergang im Regen
Wir überqueren die Grenze zu Bulgarien und fahren nach Yaylata, einem rund 45 Hektar großen archäologischen Reservat voller faszinierender Überbleibsel aus verschiedensten Epochen der Menschheitsgeschichte.
Das für uns Spannendste ist die „Höhlenstadt“. In über 100 Höhlen wurden Überreste gefunden, die darauf hindeuten, dass sie bereits im 5. Jahrtausend vor Christus bewohnt waren.
Die Felsenkirche wurde bereits im frühen Mittelalter als solche genutzt. Neben religiösen Symbolen sind dort an den Wänden noch viel ältere Runen zu entdecken. Auch drei Familiengräber aus der Thraker-Zeit, die etwa aus dem 3. Jahrhundert stammen, wurden in den Felsen entdeckt.
Unser erster Spaziergang am schwarzen Meer!
Wir begeben uns, wie immer an Stränden, auf Schatzsuche. Neben wunderschönen riesengroßen Schnecken wurde hier leider auch viel Müll angeschwemmt.
Natürlich darf heute Halloween nicht zu kurz kommen. Die Kürbisse zum Schnitzen haben wir an der Straße gekauft. Viele Leute verkaufen ihre Ernte aus dem eigenen Garten direkt vor dem Haus.
Nach zweieinhalb Stunden Autofahrt sind wir heute am Donaudelta angekommen. Wir buchen für morgen eine fünfstündige Bootstour mit Guide, da davon abgeraten wird, sich allein in das 5800 km² große Naturschutzgebiet zu begeben.
Die Walachei wird ihrem Ruf gerecht. Hier ist wirklich bis zum Horizont nichts.
Dann treffen wir wieder auf die Donau.
Heute verlassen wir Transsilvanien und fahren in die Walachei. Es geht vorbei an vielen kleinen Dörfern und spektakulären Aussichten.
Die Fahrweise einiger Verkehrsteilnehmer sorgt, zumindest bei der Beifahrerin, für einige kurze Adrenalinschübe. Da sind uns die gemütlichen Pferdewagen, ordnungsgemäß mit Nummernschild versehen, doch lieber.
Wir steuern im Nirgendwo den Campingplatz „Muddy“ an. Der Name ist Programm: Von dort aus geht es zu Fuß weiter in ein geologisches und botanisches Naturschutzgebiet, wo Gase aus ca. 3000 m Tiefe durch ton- und wasserhaltige Schichten an die Erdoberfläche aufsteigen und dort eine bizarre Landschaft aus Schlammvulkanen entstehen lassen.
Nach vier Übernachtungen in Honigberg geht es nun morgen für uns weiter Richtung Donaudelta.
Vor dem Abschied besuchen wir das mit sehr viel Liebe zum Detail eingerichtete Heimatmuseum in der Kirchenburg.
Fresken aus dem 16. Jahrhundert
Wenn wir nun schon einmal in der Nähe sind wollen wir uns natürlich auch das Schloss in Bran anschauen, das wohl als Vorlage zu Bram Stokers Dracula-Romanen gedient hat. Wir haben uns von der kitschigen Vermarktung der Vampir-Story in der unmittelbaren Umgebung des Schlosses nicht abschrecken lassen und es auch von innen besichtigt. Und wir haben es nicht bereut: abgesehen von einigen eher nach Disneyland aussehenden fehlplatzierten Halloween-Dekorationen hat das Schloss eine spannende und gut aufbereitete Historie zu bieten.
