Malerischer Abschluss in Kroatien
Das Ende unserer Reise nahte und wir wurden ein weiteres Mal mit Traumwetter beschenkt. Da dennoch kaum Touristen unterwegs waren, erlebten wir einen besonders schönen Abschluss vor filmreifer Kulisse.
Bevor wir Kroatien erreichten, verbrachten wir noch eine Nacht in Montenegro. Und der Name ist Programm, die Berge reichen hier wirklich direkt bis ans Wasser und verleihen der Landschaft eine wilde Schönheit. Ein absolutes Muss für Reisende ist dabei ein Besuch in Kotor, deren wunderschöne und nach einem Erdbeben bestens restaurierte Altstadt am Scheitelpunkt des südlichsten Fjords Europas liegt, unmittelbar unter der mittelalterlichen Burg San Giovanni, was ihr ein einzigartiges Flair verleiht. Leider hatten wir zu wenig Zeit, um die gesamte Bucht von Kotor zu erkunden. Allerdings hatten wir auf unserer Stippvisite auch den Eindruck, dass Montenegro aufpassen muss, dass es nicht all seine Schönheit an finanzstarke Bauherren verkauft. Bisweilen muteten einige Gegenden bereits wie Monaco an.
In Kroatien fiel uns sofort auf, dass dieses Land seit Jahren erfolgreich auf Tourismus setzt. Die Infrastruktur lässt kaum Wünsche offen und so sauber und ordentlich war es seit Estland nicht mehr gewesen. Uns war schon klar, dass die Kehrseite dieser Medaille eine im Sommer sehr überlaufene Festlandküste sein mag, aber als wir im Dezember den einstündigen Spaziergang auf den Stadtmauern Dubrovniks (also Königsmunds) machten, waren vielleicht noch 5 andere Personen dort unterwegs. Und so leer war Dubrovnik wirklich unvergleichlich schön.
Schönheit ist auch das Stichwort für die Küstenstraße in Richtung Split. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Die Altstadt vor Ort besichtigte nur die unermüdliche Anne. Die Kinder wollten lieber auf dem modernen Campingplatz entspannen, der auch im Winter einen geöffnet Spabereich hatte. Überhaupt gilt, wer es nicht ganz so abenteuerlich haben möchte wie in Albanien und im Urlaub gerne gewisse Ansprüche erfüllt sieht, für den ist Kroatien nach unserem Eindruck ein perfektes Reiseland. Auch das unserer Meinung nach beste Restaurant unserer Tour (was in diesem Fall wirklich etwas heißen will) haben wir dort gefunden und der mir von einem Zeugen des Sieges der Schalker Eurofighter gegen Hajduk Split verpasste Haarschnitt sitzt sogar heute noch ganz passabel.
An den märchenhaften Plitvicer Seen (Silbersee) konnten wir uns zu guter Letzt noch davon überzeugen, dass Kroatien viel mehr als nur seine Küste zu bieten hat, von der wir letztlich ja auch nur einen kleinen Teil gesehen haben. Slowenien setzten wir zwangsweise auf die Warteliste und dann war sie vorbei, unsere Europatour, nach 16.688 Kilometern und 303,5 Fahrstunden.
Fazit: Ein angemessenes Fazit ohne zu viel Pathos ist mir nach so vielen Erlebnissen nicht möglich, aber fest steht, dass Kroatien und Montenegro nur zwei weitere Sehnsuchtsorte unseres wunderschönen, interessanten, vielfältigen und freundlichen Europas sind, das zusammengehört, in friedlichem Miteinander und kulturellem Austausch auf Augenhöhe. Punkt.